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Rückblick auf das Jahreskonzert

Freitag., 31. März 2023


Projektorchester Würzburg: Weißer Hai trifft Neue Welt

Jahreskonzert begeistert mehr als 1300 Zuhörerinnen und Zuhörer im Congress Centrum Würzburg

Das Projektorchester Würzburg (POW) präsentierte sich am 14. Januar bereits zum 26. Mal im Rahmen seines traditionellen Jahreskonzerts. Als Konzertraum diente erneut der Franconia-Saal im Congress Centrum Würzburg, der mit mehr als 1.300 Personen hervorragend gefüllt war. Dem großen symphonischen Blasorchester, das durch fünf Streicher unterstützt wurde, war die Spielfreude und Begeisterung auf der Bühne jederzeit anzumerken. Nach fast drei Jahren des coronabedingten Ausnahmezustands - im Vorjahr musste man aufgrund der damaligen Hygienebestimmungen noch auf den ungewohnten Sommertermin am Fronleichnamstag ausweichen - übertrug sich diese Stimmung spürbar auf die begeisterten Gäste.

Facettenreiches Programm mit Überraschungseffekten

Unter der künstlerischen Gesamtleitung des dynamischen Dirigenten Ekkehard Hauenstein stand wie gewohnt eine vielfältige Auswahl an Werken aus dem Genre der Film- und Musicalmusik im Mittelpunkt des Konzertabends. Die rund 60 Musikerinnen und Musiker eröffneten mit der mitreißenden Fanfare aus „Kings Row”. Das US-amerikanische Filmdrama von 1942 dürfte hierzulande weitestgehend unbekannt sein. Die dazugehörige Filmmusik des Österreichers Erich Wolfgang Korngold zeigt jedoch nicht zufällig musikalische Ähnlichkeiten zum 35 Jahre später erschienenen Filmepos „Star Wars”.

Ein weiteres Highlight in der ersten Programmhälfte stellte das Stück „Flight” des 1977 geborenen Komponisten Mario Bürki dar. Bürki lässt darin Bilder eines Fluges mit einer Propellermaschine über seine Schweizer Heimat entstehen. Nach einem holprigen und turbulenten Start ziehen vor dem inneren Auge immer wieder Bilder der idyllischen Alpenlandschaft auf. Nicht wenige Zuhörerinnen und Zuhörer dürften zusammengezuckt sein, als plötzlich ein Gewitter hereinbricht. Es beginnt zu regnen, blitzen und donnern, untermalt durch stroboskopische Lichteffekte, windimitierende Pfiffe und geschäftigem Treiben im Schlagwerk. Plötzlich setzt der Motor aus und der Pilot verlässt das Gewitter im Segelflug. Eine ruhige Melodie beschreibt die vom Regen erfrischte Landschaft, bevor sich der Flieger wieder auf die Heimreise macht.

Im zweiten Programmteil schlossen zahlreiche bekannte Film- und Musicalmelodien an, darunter ein ohrwurmverdächtiges Medley aus Richard M. Shermans „Mary Poppins” oder ein Best-of zu Alan Menkens „Arielle, die Meerjungfrau”. Für einen außergewöhnlichen Moment sorgte John Williams Filmmusik zu Steven Spielbergs „Der weiße Hai”. Aus dem bekannten Grundmotiv des Weißen Hais formte sich nach einigen Takten die Melodie aus Antonín Dvořáks 9. Sinfonie in e-Moll, auch bekannt unter dem Namen „Aus der Neuen Welt”. Moderator Johannes Keppner unterbrach das witzig arrangierte Chaos und so musste Dirigent Hauenstein erneut einsetzen, diesmal mit dem „originalen” Hai.

Ein Kuchen zum zehnjährigen Jubiläum

Johannes Keppner führte wie gewohnt mit seiner witzigen und charmanten Art durch den Konzertabend. Als ihm der Vereinsvorsitzende Philipp Albert zum Jubiläum seiner 10. Jahreskonzert-Moderation dankte und eine riesige Torte überreichte, kam selbst der sonst so schlagfertige Radio-Mann ins Stocken.

Nach insgesamt zehn Stücken und 2 ½ kurzweiligen Stunden verabschiedete sich das Orchester schließlich nach drei weiteren Zugaben unter dem langanhaltenden und verdienten Applaus des Publikums. Die Zuhörerinnen und Zuhörer können sich bereits den 13. Januar 2024 als Termin des nächsten Jahreskonzerts im Congress Centrum vormerken.

Das Projektorchester Würzburg ist ein eingetragener Verein, der immer gerne neue Musikerinnen und Musiker in seine Reihen aufnimmt, die sich für anspruchsvolle Konzertprogramme aus dem Bereich der Film- und Musicalmusik begeistern können. Die nächste Projektphase startet zu Beginn des Sommersemesters und beinhaltet beispielsweise Auftritte auf dem Würzburger Festungsflimmern und bei einem Uni-Konzert am Hubland-Campus. Weitere Informationen sind unter www.projektorchester.de oder in den Sozialen Medien zugänglich.